Herzlich willkommen
Liebe Leser, liebe Glaubensgeschwister,
die Sommer- und Reisezeit ist bekanntlich hervorragend dafür geeignet, mal mit etwas Abstand auf den Alltag zu schauen. Beim Wandern in den Bergen, beim Sonnenbad am Strand oder bei der Lektüre eines schönen Romans hat man die Zeit, um das alles mal etwas grundsätzlicher zu betrachten. Was lief gut seit dem letzten Sommer und was hätte ich mir anders gewünscht? Wo hat mich Gott in eine gute Richtung geführt und wo verstehe ich die Wendungen nicht so richtig?
Das Ich, das im Monatsspruch spricht, ist Paulus. Man muss ihn sich vorstellen, wie er als Angeklagter vor König Agrippa steht und sich verteidigt. In seiner großen Rede erzählt er gleich noch einmal sein ganzes Leben. In gewisser Weise zieht er Bilanz. Paulus hat nun wirklich das Wirken Gottes in seinem Leben erfahren. Sein Damaskus-Ereignis, seine Lebenswende vom Saulus zum Paulus sind der greifbarste Ausdruck davon. Und nun steht er da und sagt diesen Satz: „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag“. Die Dankbarkeit dafür ist seine Motivation. Die Dankbarkeit lässt ihn Risiken und Verzicht auf sich nehmen.
Würden wir das so mitsprechen, dass wir Gottes Hilfe bis zum heutigen Tag erfahren? Eine solche Sicht ist sicher ein großes Geschenk, wo sie sich eröffnet. Herbeizwingen kann man Dankbarkeit bekanntlich nicht. Aber oft eröffnet sich gerade mit etwas Abstand zu den Dingen ein Blick darauf, wo man selbst überraschend gelenkt und in eine gute Richtung geleitet wurde. Dann kann auch die Grundhaltung der Dankbarkeit weiterwachsen. Mit besten Segenswünschen für diesen Sommer,
Ihr Pfarrer Christoph Schröder